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Category: Kräuterheilkunde

Heilkräuter, Pflanzenprofile, Rezepte aus heimischen und exotischen Kräutern und vieles mehr!

Die Goldrute – Heilendes für Niere und Blase

Die Goldrute – Heilendes für Niere und Blase

Die heimische Goldrute (links) und die kanadische (rechts)
Die heimische Goldrute (links) und die kanadische (rechts)

Überall blüht nun die Goldrute und verzückt uns mit ihren wunderbar strahlenden, gelben Blütenrispen. Obwohl wir eine heimische Goldrute haben, hat sich die kanadische Variante, die anfangs gerne in Gärten angepflanzt wurde, weil sie so spektakulär blüht, bei uns durchgesetzt. Wir finden sie nun auch überall verwildert, denn sie hat sich gut an unser Klima angepasst. Oben seht ihr links die heimische und rechts die kanadische Goldrute. Beide haben die jedoch gleiche Wirkung: ihre heilenden Eigenschaften auf Niere und Blase.

Die Niere entgiften mit der Goldrute

Die gelben Blütenrispen zeigen die Farbe eines gesunden Urinstrahls. Und genau dafür hilft dieses ausleitende, entgiftende und lymphreinigende Heilkraut auch: es ist eines der besten Mittel gegen Entzündungen im Harntrakt oder der Nieren und auch bei Harnsteinen kann es helfen. Bei Entgiftungskuren kann man mit ihrer Hilfe die Nieren bei ihrer Arbeit unterstützen. Dabei regt das Kraut die Nieren an und schützt die gesamte Harnregion vor Reizungen. Bei akuten Harnwegsinfekten unterstützen zwei bis drei Liter Goldrutentee die Harnorgane beim Durchspülen und hilft gegen die Schmerzen.

Vor allem Flavonoide, Saponine, Gerbstoffe und Kaffeesäure in der Goldrute haben heilende Eigenschaften, die auch medizinisch gut untersucht wurden. Dabei ist das Heilkraut ausschwemmend, entzündungshemmend, krampflösend, schmerzlindernd und antibakteriell. Das Kraut hilft darüber hinaus noch bei Rheuma, Blähungen, Gicht und Insektenstichen. Im Mittelalter war die Goldrute hauptsächlich aufgrund ihrer guten Wirkungen bei der äußeren Wundbehandlung bekannt.

Energetische Wirkung von Goldrute

Das gelbe Heilkraut hat eine überaus wärmende, heilende und mütterliche Energie. So bringt es beim Räuchern die Sonne in den Raum und hilft so bei Winterdepressionen. Als Blütenessenz stärkt die Goldrute die innere Sonne und bringt so die Selbstliebe wie auch die Geborgenheit ins Leben zurück. Man kann sich wieder mehr auf andere einlassen, und der errichtete Schutzpanzer darf langsam verschwinden. Eine sonnige und strahlende Lebenseinstellung wird gefördert. Wie du eine Blütenessenz herstellst, erfährt du hier.

Rezepte mit der Goldrute

Für die wassertreibende Wirkung wird am besten ein Tee getrunken: kurmäßig kann man 3 Wochen lang jeden Tag einen Liter Goldruten-Tee trinken. Dafür entweder direkt mit heißem Wasser überbrühen oder über Nacht in kaltem Wasser ansetzen, am nächsten Tag erhitzen, und, wenn das Wasser kocht, abseihen.

Die Goldrute ist auch sehr pflegend für unser Haar. Da sie eine leichte färbende Wirkung hat, kann sie blondes Haar in ihrer Farbe vertiefen. Braunes oder schwarzes Haar wird mit einer Goldruten-Spülung glänzend und schaut sehr gepflegt aus. Dein Haar wird von innen gestärkt. Für die Spülung Blüten der Goldrute (eventuell noch mit Brennnesseln vermischt) mit heißem Wasser übergießen und etwa 15 Minuten ziehen lassen. Dann abseihen und abkühlen lassen. Nach dem Haarewaschen die Spülung ins feuchte Haar geben und drinnen lassen.

Die Goldruten-Tinktur ist schnell angesetzt und kann im Wechsel mit einer Leber-Tinktur effektiv Entgiftungskuren sowie das Abnehmen unterstützen. Das Rezept für die Leber-Tinktur stelle ich euch nächste Woche im Artikel über die günstige Kräuter-Entgiftungskur hinein. Für die Tinktur der Goldrute frisches Kraut sammeln und Blüten sowie Blätter in ein Schraubglas geben. Mit Korn oder Wodka übergießen und vier Wochen stehen lassen. Danach abseihen und in dunkle Braunglasflaschen füllen. Bei einer Entgiftungskur wird morgens ein Teelöffel Goldruten-Tinktur in Wasser oder Tee eingenommen und abends ein Teelöffel Leber-Tinktur.

Isländisch Moos – der Bronchienretter

Isländisch Moos – der Bronchienretter

Isländisch Moos – der Bronchienretter
Isländisch Moos – der Bronchienretter

Isländisch Moos, das eigentlich gar kein Moos, sondern eine Flechte ist, wächst vor allem in Nadelwäldern, in Heiden und gerne auch in höheren Lagen in ganz Mitteleuropa. Es ist recht unscheinbar, und wenn man nicht weiß, wie wertvoll es ist, würde es einem sicher kaum auffallen. Es wurde schon sehr früh gesammelt und im Norden auch gerne verspeist. Erst später, ab dem 17. Jahrhundert, erkannten die Menschen die heilende Wirkung auf die Lunge, die Bronchien wie auch auf die Verdauungsorgane. Wenn ihr Isländisch Moos sammelt, dann bitte achtsam und nicht zu viel nehmen, man benötigt nicht viel, und es ist teilweise schon recht selten!

Schleimstoffe für den Körper – das Isländisch Moos

Die Flechte enthält nicht nur heilende Schleimstoffe, die aus langkettigen Zuckermolekülen bestehen, sondern auch antibiotisch wirkende Flechtensäuren. Diese lösen sich aber nur als heißer Tee aufgebrüht, oder in einer alkoholischen Tinktur. Die bitteren Flechtensäuren beruhigen nicht nur die Lunge und Bronchien, und stärken dabei das Immunsystem, sie regen darüber hinaus auch die Verdauungssäfte an. Isländisch Moos wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, antibiotisch, appetitanregend und beruhigend.

Da die Flechte zu 70 Prozent aus Stärke besteht, wurde sie früher gerne gegessen, und wird auch heute noch im Norden, als Pulver gemahlen, gerne zum Binden von Suppen genommen. Man findet Isländisch Moos in Hustenpastillen, Hustensäften, Zahnpasten oder auch alkoholischen Auszügen. Um die heilende Wirkung der Flechte bei Erkältungen, Husten oder Heiserkeit nutzen zu können, muss man jedoch in keine Apotheke gehen. Man kann selbst ganz einfach eine Hustentinktur oder einen Hustensirup herstellen.

Isländisch Moos im Wald
Isländisch Moos im Wald

Rezepte mit Isländisch Moos

Die häufigste Zubereitungsart beim selber Sammeln ist sicherlich der Teeaufguss. Dieser hat aber den Nachteil, dass er sehr bitter ist, und besonders von Kindern nicht gerne getrunken wird. Jedoch wird ein süßer Sirup aus heilenden Hustenkräutern gerne genommen.

Für den Sirup eine Handvoll Isländisch Moos, eine Handvoll Quendel (siehe hier), eine Handvoll Spitzwegerich (siehe hier), einen Teelöffel Fenchelsamen und 5 Nelken in 500ml Wasser aufkochen und etwa 20 Minuten leicht köcheln lassen. Über ein feines Sieb abseihen und 500gr Rohrzucker einrühren. Wieder aufkochen lassen und warten bis sich der Zucker völlig aufgelöst hat. Dann den Saft einer ausgepressten Zitrone hinzufügen und in eine sterilisierte Flasche füllen.

Kühl und dunkel gelagert hält sich der Sirup ein Jahr. Bei Husten, Erkältungen oder Heiserkeit dreimal täglich einen Teelöffel voll einnehmen. Am besten immer eine kleine Menge aus der Flasche entnehmen, und diese zur Einnahme in den Kühlschrank geben. Die Flasche dann wieder kühl und dunkel stellen. Dann fängt nichts zum Schimmeln an!

Die Tinktur ist ganz leicht hergestellt und ist für Erwachsene bei Husten, Heiserkeit oder Schnupfen zu empfehlen. Zu gleichen Teilen Isländisch Moos, Quendel und Spitzwegerich in ein Schraubglas füllen und mit Wodka oder Korn übergießen, bis alles bedeckt ist. Vier bis sechs Wochen stehen lassen, dann abseihen und beim ersten Kratzen sofort einen Teelöffel voll in Wasser einnehmen. Bei akuten Problemen dreimal täglich wiederholen!

Die Ringelblume – der Wunden-Tausendsassa

Die Ringelblume – der Wunden-Tausendsassa

Die Ringelblume
Die Ringelblume

Bei mir im Garten blüht nun überall wunderschön die Ringelblume. Sie ist eine fleißige Blume, die bis Oktober immer neue Blüten hervorbringt und uns mit ihrer fröhlichen orangen Farbe erfreut. Im Garten, aber auch auf dem Balkon oder an einer sonnigen Fensterbank kann sie ganz leicht selbst aus Samen gezogen werden. Wenn man sie im Garten aussät, kommt sie immer wieder und man muss sich gar nicht mehr drum kümmern. Das kann im Gemüsebeet oft schon ziemlich ausufernd sein, und mit viel Zurückhaltung muss ich doch das eine oder andere Pflänzchen entfernen, damit das Gemüse die Chance hat auch zu wachsen…

Ringelblume – die Allerwelts-Arnika

Die Ringelblume hat ähnlich der Arnika einen großen Einfluss auf unseren Körper, wenn wir uns verletzt haben. Aber während die Arnika für stumpfe Verletzungen wie Prellungen, Verstauchungen, Kreuzschmerzen, Rheuma oder auch unblutige Operationen verwendet wird, ist die Ringelblume für offene und blutige Wunden perfekt. Zum Beispiel schlecht heilende Wunden, Ekzeme, Entzündungen, wunder Babypopo, rissige Lippen, Operationsnarben oder Hautpilze können damit behandelt werden. Jedes kleine Wehweh, das Kinder nach Hause bringen, kann mit der traditionellen Ringelblumensalbe behandelt werden – sie sollte in jeder Handtasche zu finden sein!

Aber die Ringelblume kann nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich als Tee eingenommen werden. Da hilft sie das Immunsystem zu stimulieren, die Entgiftung zu fördern und ist krampflösend, gallenflussfördernd und lymphabflussfördernd. Der Ringelblumentee schaut auch in der kalten Jahreszeit wunderschön aus und erwärmt das Herz mit den orangenen Blütenköpfen, die sich im heißen Wasser wieder schön entfalten.

Die Energetik der Ringelblume

Die Ringelblume ist sehr mütterlich, behütend und beschützend. Sie besitzt durch ihre innere Sonnenkraft, die sich die Blüten den ganzen Sommer lang holen, eine heilende und tröstende Wirkung. Auch auf die Kommunikation hat sie eine starke Wirkung – durch die Ringelblume kann man sich unmissverständlich ausdrücken, aber auch zuhören. Gerade das Zuhören bleibt in unserer schnelllebigen Gesellschaft auf der Strecke – bei einem Gespräch wird gar nicht mehr richtig zugehört, der Gesprächspartner überlegt eher schon die Entgegnung, als auf den anderen zu hören. Wie man eine Blütenessenz herstellt, erfahrt ihr hier.

Rezepte mit der Ringelblume

Die traditionelle Ringelblumensalbe wird mit Schweineschmalz hergestellt. Dafür wird dieses in einer kleinen Pfanne erhitzt, bis es flüssig ist und dann die gepflückten und frischen Ringelblumenblüten hinzugefügt. Kurz noch auf dem Herd belassen, dann zudecken und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag nochmals erhitzen bis das Schmalz wieder flüssig ist, die Ringelblumen abseihen und noch heiß in Tiegel füllen.

Wer eine traditionelle, aber tierfreie, SALBE herstellen möchte, kann genauso mit Kokosöl verfahren! Die Salbe hilft bei Wunden, Verbennungen, Ekzemen, wunden Babypopo, trockener Haut im Winter oder Wunden, die einfach nicht heilen wollen. Am besten immer ein Döschen dabeihaben, besonders, wenn man Kinder hat 😉

Das „moderne“ Rezept für eine Ringelblumensalbe ist von der Konsistenz sehr angenehm und hält locker ein Jahr. Ihr macht zuallererst ein Ringelblumenöl. Dafür ein sterilisiertes Schraubglas locker mit frischen Ringelblumenblüten füllen und mit gutem Oliven- oder Mandelöl auffüllen. In der Sonne für etwa 4 Wochen stehen lassen. Zuerst nur mit einem Strumpf abdecken, damit das Öl atmen kann, nach ein paar Tagen ganz verschließen.

Wenn das Öl fertig ist, dieses abgießen und im Wasserbad auf etwa 70 Grad erhitzen. Auf 50gr Öl etwa 8gr Bienenwachs geben und schmelzen lassen. Wenn alles geschmolzen ist, die Konsistenz mittels Tellerprobe überprüfen. Wenn diese passt, noch heiß in Döschen füllen, abkühlen lassen, beschriften und dann verschließen. Sollte in jede Tasche! Perfekt für kleine Wunden, Verbrennungen, rissige Lippen, wunde Babypopos, trockene Haut etc. 

Der Rotklee – Phytoöstrogene schützen unseren Körper

Der Rotklee – Phytoöstrogene schützen unseren Körper

Der Rotklee – Phytoöstrogene schützen unseren Körper
Der Rotklee – Phytoöstrogene schützen unseren Körper

Heute möchte ich euch etwas über den recht unscheinbaren Rotklee erzählen. Er wächst zurzeit fleißig auf unseren Wiesen und Weiden und wird besonders von den Hummeln, deren Rüssel lang genug für die länglichen Blütenröhren sind, gerne besucht. Bei uns im Garten summt und brummt es bei den vielen Rotkleeblüten und deren angenehmer Geschmack kann uns Süßspeisen oder Wasser sprichwörtlich versüßen.

Phytoöstrogene im Rotklee

Der Rotklee zählt eine ganze Reihe von Isoflavone, darunter Formononentin, Daidzein, Genistein und Biochanin A, zu ihren Inhaltsstoffen, die bei uns gemeinhin als Phytoöstrogene bezeichnet werden. Das Einzigartige an diesen Wirkstoffen ist die selektive Wirksamkeit. Da heißt, dass sie regulierend in den Hormonhaushalt eingreifen, wenn dies nötig ist, aber sie tun dies nicht zwingend. Das macht den Rotklee für Mann und Frau wertvoll. So erhöht der Rotklee sanft den Östrogenspiegel in den Wechseljahren und verhindert so starke Beschwerden. Darüber hinaus erhöht er die Knochendichte durch Kalzium-Einlagerung in die Knochen – ein perfektes Vorsorgekraut gegen Osteoporose!

Bei Männern unterstützt der Rotklee die Prostata indem er den Testosteron- wie auch den Östrogenspiegel (ja, auch Männer haben Östrogen!) harmonisiert und kann so auch eine mögliche Midlife-Crisis (die ebenfalls hormonell bedingt ist) abfangen. Ein ausgeglichener Östrogenanteil im Körper sorgt für guten Schlaf, bringt gute Stimmung, glättet die Haut, reguliert den Cholesterinspiegel und erhöht die Konzentration.

Die Energetik des Rotklees

Um die energetische Wirkung einer Pflanze zu erspüren, kann man mit der Pflanzendeva – also ihrer Seele – sprechen. Die Schamanen unserer Vorfahren konnten dies in ihren Ritualen, aber uns sind diese faszinierenden Eigenschaften meistens leider verloren gegangen. Um wieder auf Tuchfühlung mit unseren Pflanzen und deren Seele zu gehen, kann man Blütenessenzen ganz einfach selbst herstellen – hier habe ich beschrieben, wie das funktioniert!

Der Rotklee ist eine sehr liebliche und warme Pflanze und als solche bringt sie Liebe und Freude in unser Leben. Da das Gegenteil von Liebe keineswegs Hass, sondern Angst ist, ist der Rotklee auch das perfekte Kraut gegen Ängste, Panik und Unruhe. Er stärkt unsere inneren Kräfte, bringt uns in Kontakt mit unserer Seele und hilft uns ruhig und gelassen zu bleiben. In Krisen- oder Angstsituationen kann die Blütenessenz des Rotklees eine energetische Hilfe darstellen und wieder Ruhe in die Situation bringen. Hysterie, Panik, aber auch Gewalt lässt sich mit dieser Essenz überwinden und den Menschen wieder in die ruhige und zielgerichtete Handlung bringen.   

Rezepte mit dem Rotklee

Der Rotklee kann grundsätzlich frisch oder getrocknet als Tee getrunken werden. Frische Kräuter im Tee sind wirkungsvoller, als getrocknete, aber um im Winter die Kräuterfreuden des Sommers zu konservieren, kann man die Rotkleeblüten sammeln, trocknen und für den Winter aufbewahren. Den Tee mit heißem, aber keineswegs kochendem Wasser übergießen und bis zu vier Tassen täglich trinken. Nach drei Wochen eine Pause einlegen!

Antiaging-Gesichtsöl:

  • Das frische Kraut etwas zerkleinern, in ein sterilisiertes Schraubglas geben und gutes Mandelöl darüber gießen.
  • Alles muss bedeckt sein, und die ersten Tage nur einen Nylonstrumpf rüberziehen, damit eventuelle Luft des Krauts entweichen kann.
  • Dann schließen und etwa 3 Wochen in der Sonne stehen lasse.
  • Danach gut abseihen und zur Hautpflege mit nassen (!) Händen einmassieren.

Das Rotkleeöl reduziert Falten, hilft gegen Cellulite und strafft das Gewebe. Zur besseren Wirkung kann man nicht nur Rotklee, sondern auch Frauenmantel ins Öl geben.

Tinktur für Männer und Frauen:

  • Das frische Kraut pflücken, etwas zerkleinern, in ein sterilisiertes Schraubglas geben und mit Korn oder Wodka übergießen, dass die Kräuter gut bedeckt sind.
  • Es darf nichts aus der Flüssigkeit herausschauen, sonst kann es schimmeln.
  • Nun an einem warmen, schattigen Ort 4 Wochen ziehen lassen und dann abseihen.

Einnahme: einen Teelöffel Tinktur in ein Glas Wasser oder in den Tee geben und morgens und abends einnehmen. Bei Problemen mit der Menstruation und den Wechseljahren, Prostatabeschwerden, zu hohem Cholesterin, Osteoporose und verstopften Arterien. Ganz allgemein zur Stärkung, Verjüngung der Zellen und Blutreinigung.  

DIY – Grippeessig

DIY – Grippeessig

DIY - Grippeessig
DIY – Grippeessig

Ich liebe naturtrüben Apfelessig, denn dieser ist ein kleines höchst gesundes Kraftpaket – ich habe ihn in diesem Artikel bereits vorgestellt! Jetzt möchte ich ein ganz einfaches, aber sehr wirksames Rezept vorstellen, das uns besonders durch den anspruchsvollen Herbst und Winter gesund und munter bringen wird. Denn mit Grippe und Co. sollten wir unser Immunsystem stärken und es so unterstützen, damit Viren und Bakterien keine Chance bekommen. Neben einem guten Vitamin D-Status kann das tägliche Trinken des Apfelessig-Honig-Wassers gute Dienste erfüllen. Wenn sich dann doch Halskratzen einstellen sollte, kann man mit diesem Grippeessig und Honig im warmen Wasser eine schnelle und gut wirksame Erkältungslimonade machen, die äußerst gesund ist!

Kräuter im Grippeessig

Welche Kräuter gebe ich in den Grippeessig? Es sind vor allem antibakterielle Heilpflanzen, die bei Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Husten, Halsschmerzen und verstopfter Nase unterstützend wirken und dem Körper die Kraft geben selbst gegen die Krankheit zu kämpfen. Ich nehme einmal die Braunelle, die ich bereits hier vorgestellt habe. Sie ist ein Kraftpaket, das selbst bei Diphterie wirksam ist! Dann noch den Quendel (siehe hier) – er ist schleimlösend, hilft gegen Husten und ist durch das enthaltene Thymol antibakteriell und desinfizierend. Das Mädesüß (in diesem Blog-Artikel könnt ihr mehr darüber lesen) beinhaltet Salizylverbindungen, die auch im Aspirin enthalten sind. Diese wirken bei Schmerzuständen und bei Fieber. Der Spitzwegerich (siehe hier) ist ebenfalls antibakteriell, schleimlösend und äußerst wirksam bei Husten. Mit diesen vier höchst wirksamen Heilkräutern, die am besten an einem warmen und sonnigen Tag gepflückt werden, ist unser Grippeessig ein großartiges Grippemittel, das uns durch die kalte Jahreszeit bringt!

DIY – Grippeessig

Die Herstellung des Grippeessigs ist sehr einfach und kann schnell und unkompliziert selbst gemacht werden. Wir benötigen dazu einen Liter guten, naturtrüben Apfelessig, die vorgestellten Kräuter (jeweils eine kleine Handvoll Braunelle, Quendel, Blütendolden des Mädesüß und Spitzwegerich) und eine Glasflasche.

  • Alle Kräuter werden an einem sonnigen Tag gepflückt (es können auch getrocknete Kräuter verwendet werden, wenn man nicht alle Kräuter an einem Tag findet) und ausgeschüttelt, damit alle Käferchen fliehen können.
  • Die Kräuter werden dann in die Glasflasche gegeben und mit dem naturtrüben Apfelessig übergossen.
  • Das Ganze wird nun so lange an einem kühlen und dunklen Platz gestellt bis die Kräuter verblasst sind. Das dauert vier bis acht Wochen.
  • Dann können die Kräuter entweder im Essig belassen werden (es schaut sehr dekorativ aus) oder auch über ein feines Sieb abgegossen werden.
  • Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, Grippe, Halsentzündung, Bronchitis oder ähnliches nimmt man ein Glas mit warmen Wasser (kein heißes Wasser verwenden, sonst werden die guten Inhaltsstoffe zerstört!) und gibt zwei Teelöffel Grippeessig und einen Teelöffel Honig hinein (bei Kindern kann man auch zwei Löffel nehmen, dann ist es süßer). Dieser Drink wird langsam getrunken. Gerne auch stündlich!

Das Tolle ist, dass auch Kinder den Grippeessig nehmen können – anders als bei einer Tinktur ist kein Alkohol enthalten. Durch den Apfelgeschmack und den Honig schmeckt der Erkältungstrunk angenehm mild und gut wie eine Limonade!

Braunelle – das Wiesenwunder

Braunelle – das Wiesenwunder

Braunelle - das Virenwunder
Braunelle – das Virenwunder

Kaum einer beachtet den unscheinbaren Lippenblütler, der den ganzen Sommer unermüdlich auf unseren Wiesen wächst – die Braunelle. Dabei sind ihre Inhaltsstoffe höchst interessant und wirksam. Auch in der traditionellen chinesischen Medizin wird diese Pflanze verwendet – bei nichts geringerem als Krebs oder Tuberkulose! Früher gegen Diphterie verwendet, offenbart diese Wiesenblume nun ihr ganzes Potential – ob Herpesviren oder psychischen Erkrankungen wie ADHS – wir sollten der Braunelle unsere Aufmerksamkeit schenken!

Braunelle – Aussehen und Wirkung

Die Braunelle kommt in Mitteleuropa fast überall vor und wächst im Flachland genauso wie auch bis zu 2.000 Meter Seehöhe. Bei uns auf etwa 1.000 Meter Höhe wächst sie schon den ganzen Sommer unermüdlich in den Weidewiesen und man findet sie häufig in kleinen Polstern, ähnlich dem Quendel. Die Blüten ähneln dem Lavendel oder auch dem Thymian, ihnen fehlt aber der charakteristische Duft. Der Stängel ist recht fest und widerstandsfähig und zeigt damit, dass er voll mit Mineralstoffen ist. Die Blätter sind lanzettenförmig und ähneln ebenfalls dem wilden Thymian oder Quendel. Auch an Waldwegen kann man der kleinen Pflanze begegnen, sammeln sollten wir sie aber an vollsonnigen Standorten, denn dort ist ihre Heilkraft am größten!

Wie bereits erwähnt ist diese Heilpflanze bei den Chinesen bereits seit langer Zeit in Verwendung und auch die Indianer verwendeten die Braunelle bei Fieber, Husten, fürs Herz oder auf Wunden. Auch bei uns wurde die Braunelle früher oft in Heilkräutermischungen verwendet. Der Wirkstoff Prunellin ist laut klinischen Studien bei Herpesviren hoch wirksam. Darüber hinaus finden wir noch Rosmarinsäure in der Pflanze und dieses Paket ist antibakteriell und entzündungshemmend. Verwendet werden kann die Pflanze roh im Salat oder in Smoothies, als Tee, in Tinkturen oder im Kräuteressig.

DIY – Rezepte mit der Braunelle

Nächste Woche stelle ich euch den sehr wirksamen Grippeessig vor, und auch da ist die Braunelle ein wichtiger Wirkstoff! Heute möchte ich euch zwei andere einfache, aber sehr wirksame Rezepte vorstellen – und zwar einen Lippenbalsam bei Fieberblasen und eine Tinktur bei Erkältungskrankheiten!

Für den Lippenbalsam benötigt ihr ein Marmeladeglas, eine Handvoll Braunelle, ein gutes natives Olivenöl und Bienenwachs (eventuell noch ein paar Tropfen ätherisches Melissenöl).

  • Die gesammelten Braunellepflanzen werden ausgeschüttelt, damit keine Tierchen im Öl sind.
  • Dann werden diese in ein sterilisiertes Marmeladeglas gegeben und mit sehr gutem Olivenöl übergossen, damit die Blüten und Blätter gut darin schwimmen.
  • Das Glas wird nun etwa vier Wochen auf eine helle und sonnige Fensterbank oder auf der Terrasse in die Sonne gestellt.
  • Danach das Öl über ein feines Sieb abseihen und das Glas mit dem Öl in ein warmes Wasserbad stellen. Das Öl sollte nicht mehr als 70 Grad erreichen.
  • Dann werden auf 50 Gramm Öl etwa 10 Gramm Bienenwachs gegeben. Dieses sollte langsam schmelzen.
  • Wenn alles geschmolzen ist, könnt ihr bei Bedarf, wenn das Öl weiter abgekühlt ist, auch ein paar Tropfen ätherisches Melissenöl hinzufügen.
  • In sterilisierte Döschen füllen und erkalten lassen. Beschriften und fertig! Der Balsam ist etwa ein Jahr haltbar und kann bei Bedarf auf die Lippen gegeben werden – am besten schon bei den ersten Anzeichen einer entstehenden Fieberblase!

Für die Tinktur benötigt ihr lediglich ein Marmeladeglas, eine Handvoll Braunelle und Ansatzkorn.

  • Die Braunelle wird zerkleinert in ein sterilisiertes Marmeladeglas gegeben und mit Ansatzkorn übergossen, damit alles bedeckt ist.
  • Nun wird das Glas so lange auf einer warmen Fensterbank stehen gelassen, bis die Pflanzen darin ausgebleicht sind. Dann ist der ganze Wirkstoff in den Alkohol übergegangen.
  • Die Tinktur über ein feines Sieb abgießen und in eine dunkle Flasche füllen.
  • Beim ersten Anzeichen von Halskratzen oder einer sich nähernden Fieberblase die Tinktur tropfenweise in einem Glas Wasser einnehmen (etwa 10 Tropfen) bis zu viermal am Tag!
  • Die Tinktur ist mindestens ein Jahr haltbar.

Gutes Gelingen!

Mädesüß – das pflanzliche Aspirin

Mädesüß – das pflanzliche Aspirin

Mädesüß – das pflanzliche Aspirin
Mädesüß – das pflanzliche Aspirin

An unseren kleinen Bachufern am Rindlberg blüht das Mädesüß und verströmt seinen einzigartigen Duft. Diese Pflanze mit den auffälligen bauschigen Blüten ist lange Zeit, bevor es entzündungshemmende Schmerzmittel gab, bei Grippe, Kopfschmerzen und anderen Schmerzzuständen verwendet worden. Als alte Druiden- und Heilpflanze galt das Mädesüß mit seinen Salizylverbindungen lange Zeit als gut verträgliches, pflanzliches Schmerzmittel und wir verdanken ihr auch die Erfindung des Aspirins – denn im 19. Jahrhundert konnte man den Wirkstoff identifizieren und ihn synthetisch herstellen. Den Namen verdankt die Pflanze ihrer Eigenschaft als Süßungs- und Geschmacksmittel, wurden doch mit den Blüten der Met gewürzt.

Mädesüß – Aussehen und Wirkung

Diese Pflanze lässt sich recht einfach identifizieren – man findet Mädesüß an Bachufern und feuchten Wiesen, es blüht im Juli und August mit auffälligen bauschigen Blütendolden und dabei duftet alles nach der alten Heilpflanze. Den Duft könnte man beinahe als medizinisch bezeichnen – ich finde es riecht leicht nach Pflaster oder Leukoplast. Viele beschreiben den Duft auch als marzipanartig oder nach Mandeln duftend. Der Geruch ist sehr beruhigend und aus diesem Grund wurde Mädesüß früher auch am Boden der gefegten Stube verteilt, um den heilenden Duft im Haus zu verteilen.

Aufgrund der darin enthaltenen Salicylate wirkt ein Tee oder eine Tinktur aus Mädesüß gegen grippale Infekte, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, rheumatische Beschwerden oder Fieber. Der starke Duft kann bei Überdosierung aber auch Kopfschmerzen verursachen! Die entzündungshemmende und harntreibende Wirkung kann besonders mit einem Tee erreicht werden – als Erkältungstee kann man Mädesüß mit Holunderblüten, Thymian (bzw. Quendel) und Lindenblüten mischen. Mit Honig und Ingwer als Wirkungsverstärker verfeinert hilft dieser Erkältungstrunk schnell wieder auf die Beine zu kommen.

DIY – Rezepte mit Mädesüß

Ich habe dieses Jahr neben dem getrockneten Kraut als Tee Mädesüß auch in einer Tinktur und als Sirup verarbeitet. Die Tinktur hilft besonders gut gegen Kopfschmerzen und kann tropfenweise im lauwarmen Wasser eingenommen werden. Der Sirup schmeckt erfrischend und gut, kann aber auch medizinisch benutzt werden – mit warmem Wasser aufgegossen hilft er natürlich ebenfalls bei Erkältungskrankheiten und Kopfschmerzen!

Für die Tinktur benötigt ihr eine Handvoll frische Mädesüß Dolden und Blätter, Ansatzkorn und ein Marmeladeglas:

  • Die Dolden und Blätter ausschütteln damit keine kleinen Tierchen verarbeitet werden.
  • Danach das Kraut in das mit kochendem Wasser sterilisierte Marmeladeglas geben und so weit mit Ansatzkorn aufgießen, dass das Kraut gut bedeckt ist.
  • Etwa drei bis vier Wochen stehen lassen bis die Farbe verblichen ist und danach mit einem feinen Sieb abseihen.
  • In eine dunkle Flasche einfüllen, beschriften und fertig!
  • Die Tinktur hält locker ein Jahr und kann bei Bedarf eingenommen werden.

Den Sirup habe ich mit frischen Apfelminzeblättern verfeinert, damit der Geschmack abgerundet ist. Du benötigst ein großes Glas mit Deckel, drei Handvoll Mädesüß-Dolden, genauso viel Minzblätter, ein Kilo Gelierzucker, eineinhalb Liter Wasser und eine Zitrone.

  • Die Dolden wie auch die Minzblätter gut ausschütteln und in das sterilisierte Glas geben.
  • Die Zitrone heiß abwaschen, in Scheiben schneiden und ebenfalls ins Glas geben.
  • Danach den Zucker über das Ganze gießen und mit dem Wasser auffüllen.
  • Den angesetzten Sirup drei Tage lang warm, am besten in der Sonne, stehen lassen.
  • Danach den Sirup über ein Baumwolltuch oder ein feines Sieb absieben und in sterilisierte Flaschen füllen.
  • Mit Wasser verdünnt schmeckt der Sirup herrlich erfrischend und süß!
DIY – Arnikaöl

DIY – Arnikaöl

DIY – Arnikaöl
DIY – Arnikaöl

Meine Lieben, ich muss mich entschuldigen, ich habe jetzt – ach du Schreck – 5 Wochen nichts in meinem Blog geschrieben. Ich war jedes Wochenende so beschäftigt mit Heilkräuter sammeln, Öle und Tinkturen ansetzen und ganz neu habe ich mich an Blütenessenzen herangetraut. Dazu nächste Woche mehr! Diese Woche erzähle ich euch von der Arnika, eine Alpenblume mit ganz erstaunlichen Eigenschaften. Auch bei uns auf nicht ganz 1.000 Meter Höhe im Waldviertler Nordwald findet man diese heilkräftige Pflanze noch, die teilweise fast ausgerottet ist. Aus diesem Grund ist ganz wichtig, nie die ganze Pflanze auszurupfen! Von einer netten Bäuerin aus der Steiermark habe ich den Tipp bekommen nur die Blütenblätter zu sammeln und pro Blüte zwei bis drei Blütenblätter stehen zu lassen. Dann finden die Bienen die Blüten zum Befruchten, die Arnika kann sich weiter ausbreiten, aber wir können uns trotzdem die heilkräftige Wirkung zunutze machen, zum Beispiel im Arnikaöl.

Die Arnika

Diese wunderschöne Pflanze mit den riesigen, ziemlich zerrupft aussehenden Blüten, ist eine der wichtigsten im österreichischen Alpenraum. Sie ist leicht giftig und reizend, deshalb darf sie nie innerlich eingenommen werden. Traditionell wird Arnika zu einer Tinktur verarbeitet, die auf Prellungen, schmerzende Gelenke und schlecht heilende Wunden aufgetragen und einmassiert wird. Das ist aber mitunter für empfindliche Personen oder heikle Hautareale oft sehr austrocknend und reizend. Aus diesem Grund setze ich ein Öl an mit Arnikablütenblättern. Dieses kann gut einmassiert werden, das Öl ist pflegend und die Wirkstoffe der Arnika gehen dennoch gut in die betreffende Stelle hinein. Man kann das Arnikaöl bei blauen Flecken, Prellungen oder Verstauchungen anwenden. Darüber hinaus noch bei arthritischen oder rheumatischen Beschwerden. Auch zur Narbenpflege oder bei schlecht heilenden Wunden (niemals anwenden, wenn diese Wunden noch offen oder gar blutig sind!) kann das Arnikaöl verwendet werden. Bitte vorsichtig und niedrig dosieren, denn manche Personen vertragen Arnika nicht gut!

DIY – Arnikaöl

Man benötigt einige frische Arnikablütenblätter, gutes natives Olivenöl und ein Marmeladenglas. Wie gesagt beim Sammeln bitte die Blüte mit zwei, drei Blütenblättern stehen lassen. Und auch nur bei sonnigem und trockenem Wetter sammeln, denn bei Regenwetter haben die Blüten keine Kraft.

  1. Die Arnikablütenblätter locker im Marmeladenglas schichten und darauf achten, dass keine kleinen Käfer oder andere Insekten auf den Blütenblättern sitzen.
  2. Dann das Olivenöl über die Blüten gießen bis alle gut bedeckt sind. Dann noch zur Sicherheit etwas mehr Öl ins Glas geben – die Blütenblätter dürfen nicht an der Oberfläche schwimmen, sondern darunter, sonst kann das Öl zu schimmeln anfangen!
  3. Das Öl sollte nun an einer hellen und leicht sonnigen Fensterbank für drei bis vier Wochen durchziehen.
  4. Dann über ein feines Sieb oder, noch besser, ein Baumwolltuch absieben und gut ausdrücken.
  5. Das Öl in eine dunkle Flasche füllen. Es ist etwa ein Jahr gut haltbar und kann sofort verwendet werden.

Gutes Gelingen!

DIY – Hollersirup

DIY – Hollersirup

DIY – Hollersirup
DIY – Hollersirup

Bei uns blüht gerade der Holunder und ich möchte euch ein gutes Rezept für selbstgemachten Holunderblütensirup – in Österreich Hollersirup – vorstellen. Der schwarze Holunder gilt seit langer Zeit als heiliger Baum, der mit den Toten in Verbindung steht. Gewidmet ist er der Holla – also der alten großen Muttergöttin oder der Erdgöttin, die lange Zeit verehrt wurde. Denn sie steht an der Schwelle zwischen Leben und Tod und kann wie in den Raunächten furchteinflößend sein, aber im Frühling auch wieder alles zum Blühen bringen. Seit jeher bringt es Unglück einen Holunder zu fällen und jedes Haus sollte einen Baum haben. Dabei sucht er sich selbst den Platz aus. In unserem Garten wachsen sehr viele Holunder, und ich bringe es nicht übers Herz auch nur einen umzuschneiden!

Der Holunder

Der Holunder kommt in unseren Breitengraden sehr häufig vor und erfreut uns im frühen Sommer mit seinen duftenden Blüten und im Spätsommer mit seinen Beeren. Die Blüten wie auch die Beeren werden naturheilkundlich verwendet. Ein Tee aus getrockneten Holunderblüten ist schweißtreibend, entzündungshemmend und schmerzstillend und kann aus diesem Grund bei Erkältungen oder Husten getrunken werden. Die schwarzen Beeren sind roh leicht giftig – was sich mit Übelkeit und Erbrechen zeigen kann – im gekochten Zustand jedoch zerfällt das giftige Sambunigrin und die Beeren können als Saft oder Marmelade genutzt werden. Sie enthalten viel Vitamin C und sind antioxidativ. Besonders die Falvonoide und Phenole sind wahre Radikalenfänger und sehr gesund! Um sein Immunsystem in der kalten Jahreszeit zu stärken, empfiehlt es sich regelmäßig Wasser mit Hollersirup zu trinken. Besonders Kinder trinken gerne dieses aromatische und süße Getränk!

DIY – Hollersirup

An einem klaren Tag sammelt man die duftenden Dolden am Holunderbaum. Bitte achtet darauf, dass ihr dem Baum noch ein paar Dolden lasst, damit er nicht zu geschwächt wird. Ihr benötigt noch ein großes Glas mit Deckel, Wasser, Zucker, Zitronen und eventuell Zitronensäure.

  1. Die gesammelten Dolden ausschütteln, damit die kleinen schwarzen Käfer, die so gerne in den Blüten sitzen, flüchten können.
  2. Das Glas mit kochendem Wasser sterilisieren und zwei Liter Wasser mit zwei Kilo Zucker in dem Glas vermengen.
  3. Dann eventuell 20 Gramm Zitronensäure hinzufügen. (Zitronensäure ist kein natürliches Produkt und wird auf einem Schimmelpilz gezüchtet. Falls ihr es dennoch dazugeben möchtet – es ist nicht giftig – auch ich gebe es dazu.)
  4. Zwei Bio-Zitronen heiß abwaschen und ebenfalls in die Wasser-Zucker-Mischung geben.
  5. Alles gut mit einem Kochlöffel durchrühren bis sich der Zucker gelöst hat.
  6. Dann etwa 40 Holunderblütendolden hinzufügen. Diese mit dem Kochlöffel unter die Mischung ziehen.
  7. Die Mischung wird drei Tage lang an einem warmen Ort stehen gelassen.
  8. Alles über einem feinen Sieb abschütten und in sterilisierte Gläser füllen. Fertig ist der Hollersirup!

Der Sirup schmeckt auch sehr gut als erfrischendes Sommergetränk mit halb Weißwein, halb Mineralwasser und Minz- oder Melisseblättern – ein selbstgemachter Hugo 🙂

Gutes Gelingen!

DIY – Maiwipferlsirup

DIY – Maiwipferlsirup

DIY – Maiwipferlsirup
DIY – Maiwipferlsirup

Jetzt im Mai treiben die Bäume wieder voll aus und auch die Fichten bekommen ihre hellgrünen neuen Triebe – bei uns in Österreich auch Maiwipferl genannt. Durch die Sonne, die längeren Tage und das milde Frühlingswetter stehen die Fichten im Saft und ihre enorme Kraft findet sich in diesen grünen Trieben wieder. Außerdem sind sie vollgepackt mit ätherischen Ölen und helfen aus diesem Grund gut gegen Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Schon seit jeher wird im Frühjahr der Maiwipferlsirup für den nächsten Herbst und Winter angesetzt – das ist ganz einfach und ist sehr gesund!

Die Fichte

Die Fichte ist bei uns in Österreich ein weit verbreiteter Nadelbaum, denn sie wächst schnell und ihr Holz kann sehr gut weiterverarbeitet werden. Ihre Nadeln wirken antiseptisch und antibakteriell. Durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen und Terpentinöl wird sie vornehmlich bei Atemwegserkrankungen eingesetzt. Aber auch bei Gelenksbeschwerden, Rheuma oder Muskelbeschwerden kann die Fichte verwendet werden – z.B. als Tinktur aus den jungen Trieben. Ihre bekannteste Wirkung ist aber natürlich im sogenannten Maiwipferlsirup, der gut schmeckt und sehr gut hilft!

DIY – Maiwipferlsirup

Die kleinen hellgrünen Triebe der Fichte werden am besten an einem sonnigen und warmen Tag gesammelt. Bitte von jedem Baum nur eine kleine Anzahl sammeln, damit man ihm nicht schadet und er trotzdem gesund weiterwachsen kann! Dann braucht man noch ein Glas mit Deckel und Zucker.

  1. Die gesammelten Maiwipferl ausschütteln um eventuelle Insekten zu entfernen.
  2. Das Glas auswaschen und mit kochendem Wasser sterilisieren.
  3. Dann eine ca. 1 bis 2cm hohen Schicht Zucker (ich nehme den braunen Rohrzucker) ins Glas füllen, darüber eine Schicht Maiwipferl, dann wieder Zucker und so weiter bis das Glas voll ist. Die letzte Schicht muss Zucker sein und alle Triebe müssen voll bedeckt sein, damit nichts schimmeln kann!
  4. Dann für etwa 8 Wochen an einen kühlen Ort stellen, der eine gleichbleibende Temperatur hat, z.B. in den Keller. Früher hat man die Gläser vergraben, damit das Klima immer gleichbleibt.
  5. Nach den 8 Wochen den nun daraus entstandenen Maiwipferlsirup über ein feinmaschiges Sieb abseihen und in dunkle Flasche füllen.

Bei Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen nimmt ein Erwachsener je nach Bedarf einen Esslöffel voll, ein Kind einen Teelöffel. Will man eine Tinktur zum Einreiben herstellen, legt man die jungen Fichtentriebe in Alkohol ein und lässt diese etwa vier Wochen an einem dunklen Ort stehen, immer wieder schütteln!

Gutes Gelingen!

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