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Tag: Rizinusöl

DIY – basische Seifen selbstgemacht

DIY – basische Seifen selbstgemacht

DIY - basische Seifen selbstgemacht
DIY – basische Seifen selbstgemacht

Heute schreibe ich wieder einmal für meine Spalte „do-it-yourself“ – und da Entgiftung für mich das Um und Auf ist, handelt dieser Beitrag natürlich von basischer Körperpflege. Doch leider sind die Produkte, die man im Handel findet oft entweder sehr teuer oder in der Zusammensetzung nicht optimal. Aus diesem Grund ist es meist besser und günstiger, sich seine Pflegeprodukte selbst zu machen. Dann weiß man ganz genau was drinnen ist und man schont den Geldbeutel. Wie ihr in meinem Artikel über die Kernseife bereits gelesen habt, sind basische Seifen zur Reinigung des Körpers sehr gesund und können eine Entgiftung erfolgreich unterstützen. Aus diesem Grund gibt es hier eine kurze Einführung in das Handwerk des Seifensiedens.

Was benötige ich zum Sieden der basischen Seifen

Das Wichtigste ist natürlich der große Topf, denn Seife kann spritzen und im rohen Zustand ist sie weder für die Haut noch für die Augen gesund, ganz im Gegenteil. Daneben sind einige Schüsseln und kleine Töpfe geschickt, denn viele Zutaten werden abgewogen und erst einmal getrennt behandelt. Dann noch Pürierstab, Kochlöffel, Löffeln, Spatel, Sieb, Seifenformen, Handschuhe und Schutzbrille. Folgende Rohstoffe werden dann noch benötigt:

  • Fette: die geläufigsten Seifenfette sind Olivenöl, Kokosöl und Palmöl. Jedoch ist die Problematik mit Palmöl weitläufig bekannt – aber dieses Öl macht die Seife fest, gut schäumend und behält die Form. Ich habe lange nach einer Alternative und habe sie nun in Schweineschmalz gefunden. Ich weiß, dass die Vorstellung eine Seife mit Schweinefett zu verwenden für viele abstoßend ist – jedoch macht dieses Fett die Seife wunderbar fest, sie ist pflegend und sie schäumt sehr gut. Außerdem ist sie duftneutral, wenn das Schmalz bei geringer Temperatur geschmolzen wird. Ich habe für mich beschlossen dieses Fett zu verwenden, denn die Ökobilanz ist um einiges besser als bei Palmöl, und Schweine werden so oder so geschlachtet – dann kann man wenigstens auch das Fett weiterverwenden, das viele Bauern sogar wegschmeißen müssen! Neben diesen drei Grundfetten ist das Rizinusöl (siehe Artikel) gut für den Schaum, und Fette wie Mandelöl, Kakaobutter, Sheabutter oder Traubenkernöl pflegend. Die genaue Zusammensetzung kann immer variieren, und in den Weiten des Internets findet man unzählige Seiferezepte.
  • NaOH: Ätznatron oder Natriumhydroxid verseift die Fette. Es wird mit Flüssigkeit angerührt und in die geschmolzenen Fette gegeben. Hier ist absolute Vorsicht geboten, denn es ist ätzend, reizend und die Dämpfe sind giftig. Aus diesem Grund nur mit Schutzhandschuhen und Schutzbrille hantieren!
  • Ätherische Öle: bringen den Duft in die Seife und sind mit Abstand der teuerste Bestandteil einer Seife. Um eine harmonische Duftmischung zu finden muss etwas experimentiert werden – ich mische gerne holzige Düfte mit blumigen, und Zitrusdüfte mit schwereren. Es gibt auch fertig Seifendüfte, die nicht mehr angemischt werden müssen. Ich bedufte gerne unaufdringlich, denn Seife hat einen wunderbaren Eigenduft und muss nicht stark riechen, außerdem reagieren viele Menschen allergisch auf diese Düfte.
  • Andere Inhaltsstoffe: Seifenfarben, Kräuter, Milch, Bier, etc. etc.

Anleitung zum Sieden der basischen Seifen

Bevor gesiedet wird, werden alle Bestandteile in den Seifenrechner eingegeben (z.B. hier), damit man das Verhältnis zwischen Fette, Flüssigkeit und Ätznatron weiß. Hier ist es wichtig die Überfettung zu beachten – unter 4% ist es eine sehr gut reinigende, aber kaum pflegende Seife, darüber wird die Seife pflegend (fettet zurück) – mehr als 8% ist kaum empfehlenswert.

NaOH - Ätznatron
NaOH – Ätznatron

Schritt 1: zuerst wird die Lauge angerührt, denn sie wird sehr heiß und braucht etwas zum Abkühlen. Dafür werden die Schutzhandschuhe und Schutzbrille angelegt. Wenn eine andere Flüssigkeit als Wasser oder Kräutertee verwendet wird (z.B. Milch, Bier, etc.) sollte diese eingefroren werden. Dann wird die Flüssigkeit abgewogen, danach das Ätznatron. WICHTIG: immer das NaOH ins Wasser, nicht umgekehrt geben, denn sonst kann die Lauge stark spritzen! Rühren, bis die Flüssigkeit wieder klar ist und die Dämpfe NICHT einatmen, sie sind giftig. Wenn alles wieder klar ist, am besten in der Abwasch stehen lassen.

Natronlauge mit Bier
Natronlauge mit Bier

Schritt 2: alle Fette werden gewogen und langsam im großen Topf erhitzt, bis alles geschmolzen ist.

Geschmolzene Fette
Geschmolzene Fette

Schritt 3: während man wartet, dass sich die Lauge und die Fette wieder abkühlen, bereitet man die Seifenformen vor, stellt die Duftmischung zusammen und legt sich eventuell Inhaltsstoffe wie Kaffee, Kräuter, Farbe etc. bereit.

Pürierstab und Sieb
Pürierstab und Sieb

Schritt 4: nun wird es spannend (unbedingt wieder mit Handschuhen und Brille arbeiten!) – die Lauge wird langsam in den Topf zu den geschmolzenen Fetten gegossen, und beide Flüssigkeiten werden mit dem Pürierstab so lange bearbeitet, bis die Seife eine puddingartige Konsistenz hat – man nennt das auch „Zeichnen der Seife“: wenn man mit dem Spatel Seife aufnimmt und wieder fallen lässt, zeichnet sie ein Muster.

Puddingartige Konsistenz der Seife
Puddingartige Konsistenz der Seife

Schritt 5: die Düfte, eventuell Farbe oder andere Zusatzstoffe werden nun in die Seife gegeben und mit dem Kochlöffel eingerührt.

Schritt 6: nun wird die warme Seife in die vorbereiteten Formen gegossen und mit dem Spatel wird der Topf gut ausgelöffelt.

Seife einformen
Seife einformen

Schritt 7: die Seife wird nun „schlafen gelegt“ – d.h. für 24 Stunden wird sie warm in Handtücher eingepackt und in Ruhe gelassen. Wenn mit sehr erwärmenden Flüssigkeiten wie Milch oder Bier, bestimmten Farben oder Düften, die stark erwärmen können (vorher informieren!) gearbeitet wird, besser in den Kühlschrank stellen und nicht einpacken – denn wenn die Seife zu heiß wird, kann sie sich wieder trennen.

Schritt 8: nach 24 Stunden wird ausgeformt, und die Seife muss noch für 4 bis 8 Wochen rasten, bevor sie verwendet werden kann.

Haar-Bierseife
Haar-Bierseife

Vorteile einer selbst gesiedeten Seife

Anfangs klingt alles noch etwas kompliziert, aber nach ein paar Seifen ist es wirklich keine Hexerei mehr. Neben der gesundheitlichen Vorteile der basischen Körperpflege mit Seifen, sind selbst gemachte Seifen natürlich ein tolles Geschenk und man kann seine Kreativität mit den verschiedensten Seifen ausleben. Vielleicht habe ich euch nun mit dem Seifenvirus angesteckt – ich wünsche gutes Gelingen!

Rizinusöl, ein verkanntes Heilmittel

Rizinusöl, ein verkanntes Heilmittel

Rizinusöl - Wunderbaum
Rizinusöl – Wunderbaum

Rizinusöl wird aus den Samen des tropischen Wunderbaums (Ricinus communis) gewonnen und ist demnach ein Pflanzenöl. Im Gegensatz zu den Samen, die das giftige Rizin beinhalten, werden bei der Pressung und Raffination des Öls die unerwünschten Stoffe entfernt, und das Öl ist völlig ungiftig. Bekannt war dieses Öl bereits im Altertum, und es war auch im alten Ägypten ein bekanntes Heilmittel. Im Mittelalter wurde es hauptsächlich als Brennmittel benutzt, und erst seit dem 18. Jahrhundert wird es wieder als bewährtes Abführmittel eingesetzt. Heutzutage wird es hauptsächlich in der Kosmetik und Industrie verwendet, jedoch meist erst nach chemischen Veränderungen. Von den meisten wird Rizinusöl mit Missachtung bestraft, jedoch ist es ein vielfach einsetzbares Öl, das vor allem in der Entgiftung hervorragende Eigenschaften besitzt!

Verwendung von Rizinusöl bei selbstgemachten Seifen und Kosmetika

Bei der Seifensiederei bei sich zuhause, gibt es viele Öle, die bestimmte Eigenschaften für die fertige Seife haben. Das Rizinusöl ist besonders hautpflegend, und die Seife kann sehr guten und stabilen Schaum bilden. Aus diesem Grund ist dieses Öl hauptsächlich für Rasier- und Shampooseifen interessant, und kann hier auch etwas höher bemessen werden. Aufpassen muss man aber, dass man nicht zu viel Öl erwischt! 2-6% der Gesamtfettmenge ist völlig ausreichend! Ich gebe gerne bis zu 5% in die Seifenmasse, und erhalte immer Seifen, die sehr schönen Schaum bilden und sehr pflegend für Haut und Haar sind. Dem Haar gibt Rizinusöl in der Seife schönen Glanz.

Man kann Rizinusöl aber auch einfach pur für die Hautpflege verwenden. Leicht eingeklopft in die Haut kann das Öl über Nacht darauf belassen werden, und versorgt reichhaltig. Ich nehme das Öl sehr gerne um mich abzuschminken. Es funktioniert viel besser als Make-up-Entferner und ist um einiges sanfter und pflegender für die Haut.

Falls man zu trockenem Haar neigt ist eine Kurpackung mit Rizinusöl zu empfehlen. Dafür wird das Haar sorgfältig ausgekämmt und das Öl wird dann mittels Kamm verteilt. Dann eine Frischhaltefolie  und ein altes Handtuch darüber geben. Bis zu 2 Stunden sollte es einwirken, dann muss das Haar gewaschen werden. Da Rizinusöl sehr dickflüssig und zäh ist, benötigt man einige Waschgänge (am besten mit einer Haarseife) um das Öl wieder zu entfernen!

Entgiftung des Körpers mittels Rizinusöl

Fast jeder kennt die abführende Wirkung des Rizinusöls. Kaum jemand weiß aber, dass das Öl nicht direkt abführt wie salinische Abführmittel (z.B. Bittersalz) sondern durch die Aktivierung körpereigener Stoffe. Bittersalz etwa wirkt dadurch, dass Wasser im Darm zurückgehalten und die Wassersekretion des Darms gefördert wird. Dadurch erhöht sich das Stuhlvolumen beträchtlich und der Durchfall setzt ein. Rizinusöl jedoch wirkt anders. Das Öl wird in der Galle und Pankreas, wie alle anderen Fette auch, gespalten, und zwar in Glyzerin und Rizinolsäure. Letzteres aktiviert im Dünndarm Histamin, wodurch die Darmperistaltik (Darmbewegungen um den Stuhl auszuscheiden) einsetzt. Dadurch kann auch keine Gewöhnung des Darms eintreten, und das Rizinusöl wirkt jedesmal erneut.

Dieser Umstand wird auch im sogenannten „Wehen-Cocktail“ genutzt. Dieser Cocktail ist ein geläufiges „Hausmittel“ der Hebammen um Wehen einsetzen zu lassen, wenn das Baby übertragen wird. Denn durch die Ausschüttung des Histamins kann eine Prostaglandinsynthese einsetzen, und die Wehen beginnen häufig.

Was jedoch hat das mit der Entgiftung zu tun? Wenn ein Fett zu sich genommen wird, werden neben der Spaltung in Glyzerin und Fettsäure auch Gifte, Schwermetalle und Medikamentenrückstände aus der Leber in den Zwölffingerdarm ausgeschieden und im Dünndarm vom Körper wieder aufgenommen. Diesen Kreislauf nennt man auch den enterohepatischen Kreislauf. Um zu unterbinden, dass die Gifte wieder aufgenommen werden, muss abgeführt werden. Hier kommt das Rizinusöl ins Spiel. Als Fett löst es Gifte aus der Leber, und diese werden abgegeben. Diese Gifte können aber nicht mehr aufgenommen werden, da der Durchfall nach etwa 6 Stunden einsetzt, und dadurch alles ausgeschieden wird. Aus diesem Grund ist das Abführen mit Rizinusöl für den einen völlig unkompliziert, der andere hat aber Darmkrämpfe und es dauert länger bis alles draußen ist. Denn je mehr Gifte ausgeschieden werden, desto langwieriger ist dieser Prozess. Wenn man nun im Zuge einer Entgiftung alle drei bis vier Wochen mit Rizinusöl abführt, kann beobachtet werden wie viele Gifte sich im Körper noch aufhalten – denn je unkomplizierter das Abführen, desto sauberer der Körper!

Praktische Anwendung des Rizinusöls

Beginnen sollte man immer mit kleinen Dosen, und langsam an die Höchstdosis herantasten. Ich kann eine Einsteigerdosis von 30ml empfehlen, mehr als 60ml würde ich nicht nehmen. Hier ist auch das Gewicht wichtig – eine Frau mit 50kg wird viel weniger Rizinusöl benötigen, als ein Mann mit 80kg. Außerdem muss man diese Menge auch einmal hinunter bekommen. Denn ich möchte nicht verschweigen, dass neben den tollen Eigenschaften die Rizinusöl besitzt, der Geschmack einfach widerlich ist. Hier muss man die für sich passende Möglichkeit finden es einzunehmen.

Möglichkeit 1

Natürlich kann man es einfach pur einnehmen. Da aber die Konsistenz sehr zäh und dickflüssig ist, hat man dann den ganzen Mund voller Öl. Aus diesem Grund sollte man deshalb das Öl, bevor es hinuntergeschluckt wird, länger einspeicheln.

Möglichkeit 2

In Russland wird Rizinusöl traditionell mit Alkohol vermischt eingenommen (Wodka oder Cognac), denn das Öl ist alkohollöslich. Das Öl und der Alkohol werden solange vermischt, bis sich alles gelöst hat, und dann schnell getrunken.

Möglichkeit 3

Bei uns ist es eher üblich das Öl mit einem Saft zu vermischen (z.B. Orangen- oder Grapefruitsaft). Dafür wird die Ölmenge zusammen mit dem Saft am besten mittels Pürierstab vermengt, bis sich eine einheitliche Flüssigkeit gebildet hat. Diese Emulsion so schnell wie möglich trinken.

Möglichkeit 4

Da ich es leider nicht schaffe diesen Geschmack auszuhalten, bin ich auf Kapseln umgestiegen. Es gibt diese Kapseln auch zu kaufen, sie enthalten 100% Rizinusöl. Oder man befüllt sich selbst leere Gelatine-Kapseln mittels Spritze. Ich finde es wichtig, möglichst große Kapseln zu nehmen, denn je weniger Öl hineinpasst, desto mehr Kapseln muss man schlucken. Bei Kapseln, die 1ml enthalten, sind das bei 30ml eben 30 Kapseln. Das ist zu schaffen!

Wirkung der Entgiftungskur

Nach etwa 6 Stunden setzt der Durchfall ein – manchmal etwas früher oder später. Ich nehme das Öl aus diesem Grund gerne um Mitternacht, und in der Früh setzt dann der Durchfall ein. Wenn man in der Früh damit beginnt, kann man den ganzen Tag vergessen und muss zuhause bleiben. Aber wenn man in der Nacht das Rizinusöl zu sich nimmt, ist der Durchfall meistens um die Mittagszeit des darauffolgenden Tages zu Ende. Außerdem ist laut Organuhr die aktivste Zeit der Leber zwischen 1 und 3 Uhr nachts. Da kann das Öl auch die volle Wirkung auf die Leber entfalten. Um die Leber bei dieser Schwerstarbeit zu unterstützen, ist es gut einen Leberwickel zu machen, oder sich wenigstens eine Wärmeflasche auf die Leberregion zu legen. Denn Wärme ist eine Wohltat für unser Entgiftungsorgan!

Den Tag der Entgiftung sollte man ruhig angehen, und sich viel schonen. Ich bin immer sehr müde, und lege mich auch gerne mit einem guten Buch ins Bett, und entspanne. Je weniger Stress man hat, desto besser ist der Körper in der Lage die Gifte auszuscheiden! Wichtig ist es ebenfalls viel zu trinken, da man viel Flüssigkeit verloren hat.

Die Wirkungen des Rizinusöls kann ich folgendermaßen zusammenfassen:

  • Leitet Gifte, Schwermetalle und Medikamentenrückstände aus
  • Entlastet dadurch den Körper um chronische Erkrankungen zu überwinden
  • Ist ein hervorragendes Schlafmittel, denn nach dem Abführen schläft man wie ein Baby
  • Durch die Entgiftung des Körpers kann auch psychisch entgiftet werden (achte in den Tagen danach darauf, ob du eine Veränderung an dir selbst wahrnimmst)
  • Kann Krankheiten die Spitze nehmen (früher wurden bei akuten Erkrankungen immer Einläufe gegeben, oder abgeführt)
  • Durch die Reinigung der Leber- und Gallengänge beugt man Gallensteinen vor

Aufpassen

Rizinusöl nie einnehmen bei Gallensteinen, denn dadurch kann man eine Kolik auslösen! Auch bei chronischer Dickdarmentzündung (Kolitis) ist auf Abführmittel zu verzichten, um den Darm nicht noch mehr zu reizen.

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