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Tag: Husten

DIY – Veilchensalbe

DIY – Veilchensalbe

DIY – Veilchensalbe
DIY – Veilchensalbe

Die Veilchensalbe nach Hildegard von Bingen ist ein tolles Naturprodukt, das traditionell bei der Narbenpflege, irritierter Haut, Geschwüren oder Myomen, Warzen, Zysten, Hämorrhoiden oder Kopfschmerzen verwendet wird. Das überlieferte Rezept wird aus Veilchensaft, Ziegenfett und Rosenöl hergestellt und ist manchmal noch in dieser alten Rezeptur zu kaufen. Heutzutage haben wir jedoch eine viel größere Auswahl an pflegenden Fetten und Ölen als zur Zeit Hildegards und aus diesem Grund habe ich das Salbenrezept einerseits mit aktuellen Zutaten versehen und andererseits eine Herstellungsweise gewählt, die schonend mit den Ressourcen unserer Natur umgeht – denn für 20g Veilchensaft brauchen wir sehr viel an frischem Grün und dezimieren so die wilden Veilchen in unseren Wäldern!

Das Veilchen

Der wunderbar duftende und violette Frühlingsbote ist besonders im April aber, wie bei uns im kühleren Waldviertel, auch im Mai in der Natur zu finden. Wir finden Veilchen in schattigen Wiesen, am lichten Waldrand, rund um Bäume oder an schattigen Hecken. Die ausdauernde Pflanze treibt jeden Frühling aufs Neue aus und ist mit ihren kleinen violetten Blüten leicht zu übersehen. Sie duftet mit einem leichten sanften Aroma und ihr Gehalt an Salicylsäure, das auch im Aspirin enthalten ist, ist einer der Gründe für die heilende Wirkung bei Kopfschmerzen, Husten und Erkältung. Die Frühlingsblume hilft darüber hinaus noch gegen Müdigkeit, Nervosität und Verdauungsproblemen. Bei allen möglichen Problemen mit der Haut kann die Veilchensalbe verwendet werden, sie ist aber auch ein wunderbares Hautpflegemittel und kann als tägliche Hautpflege verwendet werden. Dabei ist besonders die Narbenpflege hervorzuheben, denn diese werden weicher und blasser bei längerer Anwendung.

DIY – Veilchensalbe

Wer einen Frühlingsspaziergang in der Natur macht kann, so wie ich, immer ein kleines Glas mitnehmen, das wunderbar dazu geeignet ist, zarte Blüten zu sammeln und mit nach Hause zu nehmen. Für die Salbe benötigt man etwa 30 – 40 Blütenköpfe, 20g Kokosöl, 10g Mandelöl, 3g Bienenwachs, 3g Kakaobutter und 2 Tropfen ätherisches (und echtes!) Geranienöl – am besten in Bioqualität. Kokosöl habe ich anstatt des traditionellen Ziegenfetts genommen, weil ich mir ungerne das Fett von Tieren ins Gesicht schmiere und Kokosöl sehr pflegend ist. Das Mandelöl ist sehr hautpflegend und zieht leicht ein und die Konsistenzgeber Bienenwachs und Kakaobutter machen die Salbe etwas fester. Das Geranienöl habe ich anstatt des sehr teuren Rosenöls verwendet, da es ähnliche Eigenschaften hat, aber um einiges weniger kostet! Eigentlich werden auf diese Menge 5 Tropfen verwendet, aber ich wollte den zarten Duft der Veilchen nicht überdecken – bei 2 Tropfen kann man es noch riechen!

  1. Die gesammelten und ausgeschüttelten (Insekten!) Veilchenblüten werden in ein sterilisiertes Marmeladeglas mitsamt dem Kokosöl gegeben und im Wasserbad auf etwa 60 Grad erhitzt. Etwas im heißen Wasserbad stehen und dann über Nacht ziehen lassen.
  2. Am nächsten Tag das Kokosöl mit den Blüten wieder im Wasserbad erhitzen auf etwa 60 Grad und dann durch ein feines Sieb abgießen.
  3. Das Mandelöl hinzugießen und wieder warten bis die Masse warm ist.
  4. Dann kommen die Konsistenzgeber Bienenwachs und Kakaobutter dazu.
  5. Wenn alles gut geschmolzen und eine homogene Masse geworden ist, eine kurze Löffelprobe machen – etwas von der heißen Salbe auf einen kalten Teller geben und die Konsistenz überprüfen. Sie sollte nicht zu fest, aber auch nicht zu weich sein.
  6. Die Salbe etwas abkühlen lassen und bei etwa 40 Grad (ein bisschen wärmer als handwarm) das Geranienöl hinzufügen.
  7. Die Salbe wird in ein sterilisiertes Salbendöschen gefüllt. Nach dem Abkühlen beschriften.

Die Salbe ist sehr fetthaltig und pflegend – für die Gesichts- und Körperpflege aus diesem Grund mit nassen Händen verteilen, dann zieht sie gut ein und fettet nicht stark nach. Sie duftet wunderbar, pflegt ganz toll und kann in der Erkältungszeit bei Husten auch auf die Brust geschmiert werden. Bei Kopfschmerzen in die Schläfen einmassieren.

Gutes Gelingen!

Isländisch Moos – der Bronchienretter

Isländisch Moos – der Bronchienretter

Isländisch Moos – der Bronchienretter
Isländisch Moos – der Bronchienretter

Isländisch Moos, das eigentlich gar kein Moos, sondern eine Flechte ist, wächst vor allem in Nadelwäldern, in Heiden und gerne auch in höheren Lagen in ganz Mitteleuropa. Es ist recht unscheinbar, und wenn man nicht weiß, wie wertvoll es ist, würde es einem sicher kaum auffallen. Es wurde schon sehr früh gesammelt und im Norden auch gerne verspeist. Erst später, ab dem 17. Jahrhundert, erkannten die Menschen die heilende Wirkung auf die Lunge, die Bronchien wie auch auf die Verdauungsorgane. Wenn ihr Isländisch Moos sammelt, dann bitte achtsam und nicht zu viel nehmen, man benötigt nicht viel, und es ist teilweise schon recht selten!

Schleimstoffe für den Körper – das Isländisch Moos

Die Flechte enthält nicht nur heilende Schleimstoffe, die aus langkettigen Zuckermolekülen bestehen, sondern auch antibiotisch wirkende Flechtensäuren. Diese lösen sich aber nur als heißer Tee aufgebrüht, oder in einer alkoholischen Tinktur. Die bitteren Flechtensäuren beruhigen nicht nur die Lunge und Bronchien, und stärken dabei das Immunsystem, sie regen darüber hinaus auch die Verdauungssäfte an. Isländisch Moos wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, antibiotisch, appetitanregend und beruhigend.

Da die Flechte zu 70 Prozent aus Stärke besteht, wurde sie früher gerne gegessen, und wird auch heute noch im Norden, als Pulver gemahlen, gerne zum Binden von Suppen genommen. Man findet Isländisch Moos in Hustenpastillen, Hustensäften, Zahnpasten oder auch alkoholischen Auszügen. Um die heilende Wirkung der Flechte bei Erkältungen, Husten oder Heiserkeit nutzen zu können, muss man jedoch in keine Apotheke gehen. Man kann selbst ganz einfach eine Hustentinktur oder einen Hustensirup herstellen.

Isländisch Moos im Wald
Isländisch Moos im Wald

Rezepte mit Isländisch Moos

Die häufigste Zubereitungsart beim selber Sammeln ist sicherlich der Teeaufguss. Dieser hat aber den Nachteil, dass er sehr bitter ist, und besonders von Kindern nicht gerne getrunken wird. Jedoch wird ein süßer Sirup aus heilenden Hustenkräutern gerne genommen.

Für den Sirup eine Handvoll Isländisch Moos, eine Handvoll Quendel (siehe hier), eine Handvoll Spitzwegerich (siehe hier), einen Teelöffel Fenchelsamen und 5 Nelken in 500ml Wasser aufkochen und etwa 20 Minuten leicht köcheln lassen. Über ein feines Sieb abseihen und 500gr Rohrzucker einrühren. Wieder aufkochen lassen und warten bis sich der Zucker völlig aufgelöst hat. Dann den Saft einer ausgepressten Zitrone hinzufügen und in eine sterilisierte Flasche füllen.

Kühl und dunkel gelagert hält sich der Sirup ein Jahr. Bei Husten, Erkältungen oder Heiserkeit dreimal täglich einen Teelöffel voll einnehmen. Am besten immer eine kleine Menge aus der Flasche entnehmen, und diese zur Einnahme in den Kühlschrank geben. Die Flasche dann wieder kühl und dunkel stellen. Dann fängt nichts zum Schimmeln an!

Die Tinktur ist ganz leicht hergestellt und ist für Erwachsene bei Husten, Heiserkeit oder Schnupfen zu empfehlen. Zu gleichen Teilen Isländisch Moos, Quendel und Spitzwegerich in ein Schraubglas füllen und mit Wodka oder Korn übergießen, bis alles bedeckt ist. Vier bis sechs Wochen stehen lassen, dann abseihen und beim ersten Kratzen sofort einen Teelöffel voll in Wasser einnehmen. Bei akuten Problemen dreimal täglich wiederholen!

DIY – Grippeessig

DIY – Grippeessig

DIY - Grippeessig
DIY – Grippeessig

Ich liebe naturtrüben Apfelessig, denn dieser ist ein kleines höchst gesundes Kraftpaket – ich habe ihn in diesem Artikel bereits vorgestellt! Jetzt möchte ich ein ganz einfaches, aber sehr wirksames Rezept vorstellen, das uns besonders durch den anspruchsvollen Herbst und Winter gesund und munter bringen wird. Denn mit Grippe und Co. sollten wir unser Immunsystem stärken und es so unterstützen, damit Viren und Bakterien keine Chance bekommen. Neben einem guten Vitamin D-Status kann das tägliche Trinken des Apfelessig-Honig-Wassers gute Dienste erfüllen. Wenn sich dann doch Halskratzen einstellen sollte, kann man mit diesem Grippeessig und Honig im warmen Wasser eine schnelle und gut wirksame Erkältungslimonade machen, die äußerst gesund ist!

Kräuter im Grippeessig

Welche Kräuter gebe ich in den Grippeessig? Es sind vor allem antibakterielle Heilpflanzen, die bei Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Husten, Halsschmerzen und verstopfter Nase unterstützend wirken und dem Körper die Kraft geben selbst gegen die Krankheit zu kämpfen. Ich nehme einmal die Braunelle, die ich bereits hier vorgestellt habe. Sie ist ein Kraftpaket, das selbst bei Diphterie wirksam ist! Dann noch den Quendel (siehe hier) – er ist schleimlösend, hilft gegen Husten und ist durch das enthaltene Thymol antibakteriell und desinfizierend. Das Mädesüß (in diesem Blog-Artikel könnt ihr mehr darüber lesen) beinhaltet Salizylverbindungen, die auch im Aspirin enthalten sind. Diese wirken bei Schmerzuständen und bei Fieber. Der Spitzwegerich (siehe hier) ist ebenfalls antibakteriell, schleimlösend und äußerst wirksam bei Husten. Mit diesen vier höchst wirksamen Heilkräutern, die am besten an einem warmen und sonnigen Tag gepflückt werden, ist unser Grippeessig ein großartiges Grippemittel, das uns durch die kalte Jahreszeit bringt!

DIY – Grippeessig

Die Herstellung des Grippeessigs ist sehr einfach und kann schnell und unkompliziert selbst gemacht werden. Wir benötigen dazu einen Liter guten, naturtrüben Apfelessig, die vorgestellten Kräuter (jeweils eine kleine Handvoll Braunelle, Quendel, Blütendolden des Mädesüß und Spitzwegerich) und eine Glasflasche.

  • Alle Kräuter werden an einem sonnigen Tag gepflückt (es können auch getrocknete Kräuter verwendet werden, wenn man nicht alle Kräuter an einem Tag findet) und ausgeschüttelt, damit alle Käferchen fliehen können.
  • Die Kräuter werden dann in die Glasflasche gegeben und mit dem naturtrüben Apfelessig übergossen.
  • Das Ganze wird nun so lange an einem kühlen und dunklen Platz gestellt bis die Kräuter verblasst sind. Das dauert vier bis acht Wochen.
  • Dann können die Kräuter entweder im Essig belassen werden (es schaut sehr dekorativ aus) oder auch über ein feines Sieb abgegossen werden.
  • Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, Grippe, Halsentzündung, Bronchitis oder ähnliches nimmt man ein Glas mit warmen Wasser (kein heißes Wasser verwenden, sonst werden die guten Inhaltsstoffe zerstört!) und gibt zwei Teelöffel Grippeessig und einen Teelöffel Honig hinein (bei Kindern kann man auch zwei Löffel nehmen, dann ist es süßer). Dieser Drink wird langsam getrunken. Gerne auch stündlich!

Das Tolle ist, dass auch Kinder den Grippeessig nehmen können – anders als bei einer Tinktur ist kein Alkohol enthalten. Durch den Apfelgeschmack und den Honig schmeckt der Erkältungstrunk angenehm mild und gut wie eine Limonade!

DIY – Maiwipferlsirup

DIY – Maiwipferlsirup

DIY – Maiwipferlsirup
DIY – Maiwipferlsirup

Jetzt im Mai treiben die Bäume wieder voll aus und auch die Fichten bekommen ihre hellgrünen neuen Triebe – bei uns in Österreich auch Maiwipferl genannt. Durch die Sonne, die längeren Tage und das milde Frühlingswetter stehen die Fichten im Saft und ihre enorme Kraft findet sich in diesen grünen Trieben wieder. Außerdem sind sie vollgepackt mit ätherischen Ölen und helfen aus diesem Grund gut gegen Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Schon seit jeher wird im Frühjahr der Maiwipferlsirup für den nächsten Herbst und Winter angesetzt – das ist ganz einfach und ist sehr gesund!

Die Fichte

Die Fichte ist bei uns in Österreich ein weit verbreiteter Nadelbaum, denn sie wächst schnell und ihr Holz kann sehr gut weiterverarbeitet werden. Ihre Nadeln wirken antiseptisch und antibakteriell. Durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen und Terpentinöl wird sie vornehmlich bei Atemwegserkrankungen eingesetzt. Aber auch bei Gelenksbeschwerden, Rheuma oder Muskelbeschwerden kann die Fichte verwendet werden – z.B. als Tinktur aus den jungen Trieben. Ihre bekannteste Wirkung ist aber natürlich im sogenannten Maiwipferlsirup, der gut schmeckt und sehr gut hilft!

DIY – Maiwipferlsirup

Die kleinen hellgrünen Triebe der Fichte werden am besten an einem sonnigen und warmen Tag gesammelt. Bitte von jedem Baum nur eine kleine Anzahl sammeln, damit man ihm nicht schadet und er trotzdem gesund weiterwachsen kann! Dann braucht man noch ein Glas mit Deckel und Zucker.

  1. Die gesammelten Maiwipferl ausschütteln um eventuelle Insekten zu entfernen.
  2. Das Glas auswaschen und mit kochendem Wasser sterilisieren.
  3. Dann eine ca. 1 bis 2cm hohen Schicht Zucker (ich nehme den braunen Rohrzucker) ins Glas füllen, darüber eine Schicht Maiwipferl, dann wieder Zucker und so weiter bis das Glas voll ist. Die letzte Schicht muss Zucker sein und alle Triebe müssen voll bedeckt sein, damit nichts schimmeln kann!
  4. Dann für etwa 8 Wochen an einen kühlen Ort stellen, der eine gleichbleibende Temperatur hat, z.B. in den Keller. Früher hat man die Gläser vergraben, damit das Klima immer gleichbleibt.
  5. Nach den 8 Wochen den nun daraus entstandenen Maiwipferlsirup über ein feinmaschiges Sieb abseihen und in dunkle Flasche füllen.

Bei Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen nimmt ein Erwachsener je nach Bedarf einen Esslöffel voll, ein Kind einen Teelöffel. Will man eine Tinktur zum Einreiben herstellen, legt man die jungen Fichtentriebe in Alkohol ein und lässt diese etwa vier Wochen an einem dunklen Ort stehen, immer wieder schütteln!

Gutes Gelingen!

DIY – Spitzwegerich-Sirup

DIY – Spitzwegerich-Sirup

DIY – Spitzwegerich-Sirup
DIY – Spitzwegerich-Sirup

Nun wachsen überall die Wildkräuter und Brennnessel, Löwenzahn, Sauerampfer, Giersch und Spitzwegerich sind allerorts zu sammeln. Der Spitzwegerich blüht noch nicht und hat alle Kraft im Kraut, also kann man zurzeit gut einen Spitzwegerich-Sirup für die Erkältungszeit im Herbst und Winter ansetzen. Der Sirup kann bei Husten, Schnupfen und Heiserkeit eingenommen werden. Besonders Kinder lieben den milden und süßen Geschmack und man muss nicht diskutieren, damit der Saft eingenommen wird – ganz im Gegenteil, meine Kleine meint oft sie hat Husten, damit sie den Sirup bekommt 😉

Der Spitzwegerich

Jeder kennt Spitzwegerich – er wächst mit seinen lanzettenförmigen Blättern auf allen Wiesen und Wegen. Selbst wenn man darauf tritt, richtet er sich wieder auf und ist nicht umzubringen. Er wirkt antibakteriell, schleimlösend und entzündungshemmend. Die Blätter schmecken auch gut im Wildkräutersalat, ganz leicht nach Pilzen. Wer in der Natur von einem Insekt gestochen wurde oder in Brennnessel gegriffen hat, kann ein Blatt Spitzwegerich darüber rollen, bis der Saft austritt – er beruhigt die Hautreizung sofort. Die Samen des Wildkrauts können ähnlich wie Leinsamen eingenommen werden und regulieren die Verdauung.

DIY – Spitzwegerich-Sirup

Man benötigt nicht viel für den Sirup – nur ein etwas größeres Glas mit Schraubverschluss (Gurkenglas), etwa zwei Handvoll Spitzwegerichblätter und braunen Rohrzucker:

  1. An einem klaren und trockenen Tag (am besten vormittags) junge Spitzwegerichblätter sammeln und ausschütteln, damit alle Tierchen fliehen können. Bitte darauf achten, dass die Sammelstelle an keinem Hundeklo ist!
  2. Das Schraubglas entweder auskochen zum Sterilisieren oder mit Alkohol auswischen.
  3. In das Glas eine etwa ein bis zwei Zentimeter hohe Schicht Zucker geben, darauf die etwas zerkleinerten Spitzwegerichblätter (etwa genauso hoch und gut andrücken), dann wieder Zucker und so weiter bis das Glas voll ist. Die letzte Schicht sollte Zucker sein.
  4. Gut drücken und schauen, dass alle Blätter mit Zucker bedeckt sind.
  5. Das Glas am besten entweder im Dunkeln (Keller oder ein dunkles Zimmer) aufstellen oder in Erde eingraben. Dafür etwa zur Hälfte in die Erde setzen an einer schattigen Stelle.
  6. Es dauert etwa 6 bis 8 Wochen, dass sich der Zucker aufgelöst hat und der Sirup entstanden ist.
  7. Sollte nicht alles flüssig sein, in einem Wasserbad erwärmen und dann durch ein Tuch seihen – fertig.

Der Sirup kann bei Husten löffelweise eingenommen werden und sollte an einem dunklen Ort gelagert werden. Gutes Gelingen!

DIY – Erkältungsbalsam

DIY – Erkältungsbalsam

DIY – Erkältungsbalsam
DIY – Erkältungsbalsam

Ich rühre gerne im Sommer meinen Erkältungsbalsam und habe dann gleich einen Vorrat für die Schnupfenzeit im Herbst und Winter. Meistens verwende ich dafür einen Ölauszug aus sonnenhungrigen Heilpflanzen wie Quendel, Pfefferminze oder Melisse, aber man kann den Balsam auch mit reinem Öl herstellen. Der Balsam ist für mich eine sanfte Alternative zu Wick Vaporub, denn er enthält keine mineralischen Öle und man kann die Intensität des Geruchs mit der Menge an ätherischem Öl selbst bestimmen. Für kleine Kinder zum Beispiel würde ich sanftere ätherische Öle und weniger benutzen als für große Kinder oder Erwachsene.

Ätherische Öle für den Erkältungsbalsam

Grundsätzlich kann man folgende ätherische Öle für den Erkältungsbalsam bei Husten, Halsschmerzen oder Heiserkeit verwenden: Eukalyptus, Pfefferminze, Thymian, Kiefer, Fichte, Salbei, Lavendel, Weihrauch, Zedernholz, Rosmarin und Ysop. Für kleine Kinder nehme ich nur ganz sanfte Öle wie Lavendel, Zitrusdüfte oder Kamille. Wichtig ist es auf die Qualität der Öle zu achten! Nur natürliche Öle verwenden, und es ist meist so, dass die höherpreisigen auch die wertvolleren Öle sind. Außerdem benötigt man viel weniger, weil sie intensiver duften. Ich verwende ausschließlich Young Living Öle, aber es gibt auch andere gute Marken!

Schritt für Schritt zum Erkältungsbalsam

Man benötigt für den Erkältungsbalsam entweder einen Ölauszug (etwa ein Quendelöl) oder reines Öl – ich verwende Olivenöl –  Kakaobutter, Sheabutter oder Avocadobutter (oder alle drei mischen), Bienenwachs und ätherische Öle. Ich habe für meinen Balsam die Ölmischungen Thieves und R.C. verwendet, sowie Pfefferminze, Lavendel und Idaho Blaufichte.

  1. Das Glas mit dem Ölauszug wird in ein heißes Wasserbad gestellt. Auf 150ml Öl habe ich 10gr Bienenwachs und 20gr Körperbutter (Kakaobutter, Sheabutter und/oder Avocadobutter) gegeben.
  2. Die festen Inhaltsstoffe langsam unter Rühren schmelzen.
  3. Wenn alles geschmolzen ist, eine Konsistenzprobe machen: einen Tropfen auf einen kalten Teller geben, und wenn sich dieser verfestigt hat, prüfen, ob die Konsistenz die richtige ist.
  4. Das heiße Öl etwas abkühlen lassen und auf diese Menge insgesamt 30 bis 50 Tropfen ätherisches Öl hinzufügen (für kleine Kinder nur etwa 20 Tropfen – und sanfte Öle verwenden wie Lavendel oder Kamille).
  5. Noch heiß in Döschen füllen, abkühlen lassen und dann verschließen.

Der Erkältungsbalsam hält sich bei dunkler und kühler Lagerung etwa ein Jahr. Bei Erkältung, Husten und Halsschmerzen sanft auf den Brustbereich und den Hals einmassieren!

Gutes Gelingen!

DIY – Quendelsalbe

DIY – Quendelsalbe

DIY – Quendelsalbe
DIY – Quendelsalbe

Bei uns im Waldviertel ist der Quendel, also der wilde Feldthymian, in voller Blüte und ich zeige euch heute, wie ihr eine pflegende Salbe für die Haut selber machen könnt! Von Hildegard von Bingen ist ein Rezept für die Quendelsalbe überliefert, das aber etwas altertümlich anmutet. Ich habe es aus diesem etwas verändert, denn Ziegenfett möchte ich nicht auf meine Haut schmieren und ich nehme statt getrocknetem Quendelpulver die frischen Blüten, denn sie sind voller Sonnen- und Lebenskraft!

Der Quendel

Quendel riecht sehr würzig und ist als Feldthymian laut Naturheilkunde etwas schwächer als der normale Thymian. Ich glaube aber, dass es darauf ankommt, wo man ihn pflückt! Wir wohnen auf 1.000 Meter Seehöhe und bei uns scheint die Sonne aus voller Kraft. Der Quendel ist höchst aromatisch und wunderbar lila – er hat eine große Heilkraft und steht seinem „eleganteren“ Bruder in der Wirkung sicher nicht nach. Am Geruch erkennt man ihn sofort und auch die kleinen lanzettenförmigen Blätter sind leicht zu erkennen. Beim Sammeln vorsichtig sein, denn Bienen und Hummeln lieben den Quendel und sitzen gerne auf den kleinen Blüten!

Quendel ist als Thymianart natürlich wunderbar einsetzbar bei Husten, Erkältung und Verschleimung. Dafür getrocknet als Tee trinken oder inhalieren. Außerdem wirkt er appetitanregend und kann als Gewürz für Wild und andere Fleischspeisen verwendet werden. Auch Blähungen und Völlegefühl nach dem Essen können mit Quendeltee behandelt werden. Als Salbe kann man Quendel für die Haut anwenden: er wirkt entzündungshemmend und wird gegen Hautunreinheiten, entzündete Haut und Neurodermitis verwendet. Aber genauso kann ob der aromatischen Wirkung des Quendels die Salbe bei Erkältungen auf die Brust geschmiert werden. Dann wirkt er schleimlösend und antibakteriell.

DIY – die Quendelsalbe

Um die Salbe herzustellen, muss zuerst ein Ölauszug hergestellt werden. Im Originalrezept wird getrocknetes Quendelpulver in heißem Ziegenfett erwärmt und dann abgegossen. Ich habe die vollen Blüten an einem warmen und sonnigen Tag gepflückt und mit Öl übergossen. Nach etwa drei Wochen kann das Öl dann für die Salbenherstellung verwendet werden:

  1. Ihr braucht ein sauberes Marmeladeglas mit Deckel, Quendelblüten und hochwertiges Olivenöl.
  2. Da ich nur die Blüten genommen habe, wird die Pflanze stehen gelassen. Nur die obersten Blüten werden abgezupft und ins Glas gegeben.
  3. Wenn das Glas zur Hälfte voll ist, gebe ich die Blüten nochmal in eine Schüssel und entferne alles Getier.
  4. Dann die Blüten wieder ins Glas geben und mit so viel Olivenöl füllen, bis die Blüten bedeckt sind.
  5. Das Glas verschließen und an einen kühlen und dunklen Platz stellen. Ab und zu schütteln.
  6. Nach etwa 3 Wochen abseihen.
  7. Das Öl am Herd in einem Wasserglas im heißen Wasser erwärmen und auf 50gr Öl etwas 8 gr Bienenwachsplättchen geben.
  8. Wenn alles geschmolzen ist, die Konsistenz mittels Tellerprobe überprüfen.
  9. Heiß in Cremetiegel füllen, auskühlen lassen, dann verschließen und beschriften.

Gutes Gelingen!

DIY – Pechsalbe aus dem Wald

DIY – Pechsalbe aus dem Wald

DIY – Pechsalbe aus dem Wald
DIY – Pechsalbe aus dem Wald

Heute gibt es wieder einmal einen Do-it-yourself Artikel. Da ich letzte Woche eine Pechsalbe aus Fichtenharz gerührt habe, möchte ich euch diese kleine Kostbarkeit natürlich nicht entgehen lassen! Pech ist die österreichische Bezeichnung für Harz – hat also nichts mit dem sprichwörtlichen Pech zu tun. Das Harz eines Baumes (hier der Fichte) ist sozusagen das Wundverschluss-Material der Bäume. Wenn man dieses in großer Menge beziehen möchte, werden dem Baum kleine Wunden zugefügt und dann, wenn das Harz härter wird, am Baum entnommen. Da aber der einzelne keine großen Mengen an Harz benötigt und auch der Baum nicht geschwächt werden soll, geht man am besten mit offenen Augen in den Wald und sammelt das Harz, das uns die Natur freiwillig schenkt! Es klebt an der Rinde des Baumes und wenn es reif zum Pflücken ist, lässt es sich leicht herunterbrechen.

Schritt für Schritt zur Pechsalbe

Alles was ihr für diese tolle Salbe benötigt ist Olivenöl, am besten Bioqualität, Bienenwachsplättchen (gibt es im Kosmetikbedarf) oder reines Bienenwachs als Platten (müssen noch zugeschnitten werden) und gesammeltes Fichtenharz. Die Menge richtet sich natürlich nach dem gefundenen Harz und wie fest oder weich die Salbe werden soll, aber als Grundmenge (und zum Rechnen) benötigt man etwa auf 100gr Olivenöl 15gr Bienenwachs. Harz kann man zu dieser Menge 30 bis 40 gr geben. Ich habe auf 50gr Öl etwa 20gr Harz und dazu etwa 8gr Bienenwachsplättchen genommen. Außerdem nimmt man zwei alte Marmeladegläser, weil diese nachher weggeschmissen werden müssen (das Harz lässt sich fast nicht mehr vom Glas lösen), eine alte Strumpfhose und Cremetiegel.

Gesammeltes Fichtenharz
Gesammeltes Fichtenharz
  1. Zuallererst gibt man die Menge Olivenöl und das Harz in ein Marmeladeglas und stellt dieses in ein heißes Wasserbad. Man benötigt an die 60°C um das Harz zu schmelzen und es dauert lange. Mit einem kleinen Holzstäbchen kann man mithelfen und das Harz zerkleinern. Aber rechnet etwa eine Stunde ein, bis sich das Harz gelöst hat und nur mehr ein grauer Schlatz übriggeblieben ist. Dieser löst sich nicht mehr auf.
  2. Dann stülpt ihr die Strumpfhose über das andere Marmeladenglas und gießt das Olivenöl-Harz-Gemisch hinein. Wieder in das heiße Wasserbad stellen.
  3. Anschließend gebt ihr das Bienenwachs dazu und wartet bis dieses geschmolzen ist.
  4. Ist alles flüssig, macht ihr am besten eine Tellerprobe: einen Tropfen der Salbe auf einen kalten Teller geben und die Konsistenz der Salbe überprüfen. Gegebenenfalls noch etwas Bienenwachs hinzufügen.
  5. Dann wird die heiße Salbe in die Tiegel gefüllt. Bitte erst auskühlen lassen und dann erst den Deckel schließen, sonst fängt die Salbe zu schwitzen an.
  6. Fertig!

Pechsalbe – wofür kann man sie verwenden

Natürlich ist die Salbe wundverschließend und kann sowohl auf alte als auch auf frische Wunden gegeben werden. Sie wirkt dabei antibakteriell und kann die Wundheilung positiv beeinflussen. Die Salbe kann aber auch bei Gelenksbeschwerden und Rheuma sehr gut angewendet werden. Dabei ist sie schmerzstillend und beruhigend. In den Wintermonaten ist sie außerdem wohltuend bei Husten und Schnupfen – einfach auf die Brust auftragen und einmassieren, die ätherischen Öle der Fichte lösen Schleim und beruhigen den Husten. Da die Pechsalbe auch bei Fieberblasen wirkt, kann eine kleine Menge bei selbstgemachtem Lippenbalsam beigemengt werden, dann wirkt sie vorbeugend bei Lippenherpes. Alles in allem duftet sie wunderbar nach Wald und hat auch aufs Gemüt eine beruhigende und entspannende Wirkung. Sie erdet und macht uns stark und kräftig, wie die Fichten im Wald!

Ätherische Öle – Thymianöl

Ätherische Öle – Thymianöl

Ätherische Öle – Thymianöl
Ätherische Öle – Thymianöl

Das Thymianöl, ein weiteres Öl meiner Reihe über ätherische Öle, ist eines der wichtigsten und wirkungsvollsten ätherischen Öle. Der Thymian als Heilkraut war bereits bei den alten Griechen bekannt und kam mit den Mönchen im frühen Mittelalter nach Europa. Die krautige Pflanze ist heutzutage auch bei uns vielerorts wild anzutreffen, und zwar unter der Bezeichnung Quendel. Der aromatische Geruch der Blätter macht es leicht den Quendel zu bestimmen und ich sammle im Hochsommer sehr gerne die filigranen Stängel. Denn daraus kann man in der Erkältungszeit einen sehr wohltuenden Tee gegen Husten zubereiten!

Thymianöl – woher kommt es und was ist enthalten

Das Kraut kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und hat im heißen und trockenen Klima auf kargen Böden die höchste Wirksamkeit. Dabei gibt es unzählige unterschiedliche Arten des Thymians und auch die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe ist aus diesem Grund variabel. Je nach Anbaugebiet und daraus folgend aufgrund der Sonne, der Höhenlage, des Bodens und des Klimas ist die Heilwirkung des Thymians immer eine andere. Für die Destillation des Thymianöls wird aber hauptsächlich Thymus vulgaris herangezogen.

Bei den unterschiedlichen Thymianarten  haben sich einige Chemotypen herauskristallisiert, die sich danach definieren, welcher Bestandteil hauptsächlich enthalten ist. Diese sind Geraniol, Linaolool, Terpineol,  trans-4 Thuyamol-4-Terpineol, Caravarol und Thymol. Besonders der letzte Bestandteil ist beim ätherischen Öl sehr gefragt, denn Thymol wirkt pilz-, bakterien- und virenabtötend.

Körperliche Wirkung von Thymianöl

Thymianöl wirkt entkrampfend und schleimlösend und ist aus diesem Grund bei Atemwegserkrankungen anwendbar. Besonders bei Asthma und Keuchhusten ist die krampflösende Eigenschaft eine Wohltat. Durch die antibakterielle Wirkung hilft Thymianöl darüber hinaus bei Erkältungen, Bronchitis oder grippale Infekte. Der Schleim kann sich lösen, und die auslösenden Viren oder Bakterien werden bekämpft. Auch Entzündungen im Mundraum können mit Thymianöl behandelt werden: dabei das Öl mit Wasser verdünnen und gurgeln bzw. spülen.

Die krampfhaften Menstruationsbeschwerden werden durch das Öl, laut Studien, sogar noch besser gelindert als bei Anwendung von Ibuprofen. Dafür den Bauch mit Thymianöl (vermischt mit einem Trägeröl wie Mandel- oder Olivenöl) einreiben. Auch Magen-Darm-Erkrankungen können gut mit dem ätherischen Öl behandelt werden. Bei der innerlichen Einnahme aber unbedingt auf die Qualität des Öls achten! Das Öl wirkt durchblutungsfördernd und verdauungsanregend. Auch die Magenwand wird dabei stärker durchblutet und der Magen kann mehr Magensaft produzieren.

Psychische Wirkung von Thymianöl

Das altgriechische Wort thymos bedeutet so viel wie Lebenskraft oder Mut. Im alten Griechenland wurden aus diesem Grund Soldaten, bevor die in den Krieg zogen, mit Kränzen aus Thymian gesegnet um ihnen Mut und Kraft zu geben. Der Duft stärkt das Selbstbewusstsein und damit auch das Ich-Bewusstsein. Durch die stärkende und kräftigende Wirkung kann der Duft besonders bei depressiven Verstimmungen vernebelt werden. Außerdem wurde Thymianöl bis ins letzte Jahrhundert noch in Krankenhäusern verwendet, um die Rekonvaleszenz zu erleichtern. Geschwächte Patienten, die gerade eine schwere Krankheit überwunden hatten, bekamen durch den Geruch wieder Mut, Kraft und Stärke.

Energetische Wirkung von Thymianöl

Bei näherer Betrachtung der Pflanze fällt auf, dass die Stängel zwar filigran, aber sehr beanspruchbar sind. Das Kraut breitet sich wie ein Polster aus und ist auf den ersten Blick oft gar nicht gut zu erkennen. Passt man aber nicht auf, kann der Thymian das ganze Beet überwuchern. Dafür braucht er nur viel Sonne. Diese wärmende Kraft färbt bei Anwendung auch auf uns Menschen ab. Da die Pflanze uns Mut und Stärke bringt, trotz ihres unscheinbaren Äußeren, ist sie dem Herzchakra aber auch dem Solarplexus zugeordnet (Erklärung der Chakren – siehe hier). Unsere Herzensenergie wird damit gestärkt und Mut, Stärke aber auch Liebe können wieder in unser Leben kommen.

Darüber hinaus ist der Duft beruhigend und gibt uns die nötige Gelassenheit um Dinge, die wir nicht ändern können, zu akzeptieren. Die Namensverwandtschaft mit der Thymusdrüse kommt nicht von ungefähr. Auch diese Drüse, die uns mit Energie und Kraft versorgt und in der Mitte unseres Brustkorbes sitzt, wird durch das Thymianöl gestärkt. Um die Drüse zu stärken, kann man sie natürlich auch klopfen!

ACHTUNG: Thymianöl pur aufgetragen kann bei vielen Menschen hautreizend wirken!

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